Du hast einen schönen Garten, die Beete voller bunter Blühpflanzen – und trotzdem summt es kaum? Dann geht’s dir wie vielen Hobbygärtnern, die sich mit der Frage herumschlagen, warum Bienen ihre Blüten plötzlich meiden. Dabei sollte doch genau das Gegenteil passieren, oder? Schließlich haben wir doch extra für die kleinen Brummer ausgesät. Also, was läuft hier schief?
Es ist nicht ganz so einfach, wie es auf den ersten Blick scheint. Denn dass Bienen Blüten meiden trotz Blühpflanzen, hat oft weniger mit dem guten Willen zu tun – sondern mit ein paar kleinen, aber entscheidenden Details. Und genau die schauen wir uns heute gemeinsam an. Mit einem Augenzwinkern, aber auch mit praktischen Tipps, die du wirklich umsetzen kannst. 🐝
Warum Bienen trotz Blühpflanzen fernbleiben
Das Erste, was viele überrascht: Nicht jede Blühpflanze ist auch automatisch bienenfreundlich. Klingt komisch? Ist aber so. Gerade im Baumarkt oder Gartencenter stehen viele gezüchtete Sorten, die optisch zwar ein Highlight sind – aber für Bienen leider so nahrhaft wie Plastikobst.
Ein gutes Beispiel: Gefüllte Blüten. Sie sehen üppig aus, doch das Problem ist, dass Bienen bei diesen Zuchtformen oft gar nicht mehr an den Nektar rankommen. Das ist, als würde dir jemand ein Stück Kuchen unter einer Glasschüssel hinstellen – hübsch anzusehen, aber eben ungenießbar.
Auch Hybridpflanzen, bei denen Duft, Farbe oder Frostresistenz im Vordergrund stehen, bieten oft kaum noch Pollen oder Nektar. Kein Wunder also, dass unsere gestreiften Freunde lieber woanders hinfliegen.
Blühpflanzen ist nicht gleich Blühpflanzen
Vielleicht hast du schon mal in einem Forum gelesen: „Ich habe Lavendel, Sonnenhut und Dahlien gepflanzt, aber keine einzige Biene kommt!“ Was viele dabei nicht wissen: Auch innerhalb einer Pflanzenart gibt es Sorten, die für Bienen top sind – und andere, die eher ein Reinfall sind.
Hier eine kleine Übersicht:
Pflanze | Bienenfreundlich? | Hinweis |
---|---|---|
Lavendel (echter) | Ja | Duft und Nektarreich, am besten in voller Sonne |
Geranien (Zuchtformen) | Nein | Meist sterile Blüten, keine Nahrungsquelle |
Sonnenblumen | Nur alte Sorten | Moderne Hybride oft ohne Pollen |
Dahlien | Nur ungefüllte Sorten | Gefüllte Sorten meiden Bienen |
Ringelblume | Ja | Einfachblütige Formen bevorzugen |
Petunien | Nein | Keine Nektarquelle für Wildbienen |
Siehst du? Es steckt viel mehr dahinter als „Hauptsache bunt“. 😉
Boden, Standort, Timing: Die unterschätzten Faktoren
Selbst wenn du die besten Pflanzen ausgesucht hast – wenn der Standort nicht passt, bringen sie den Bienen wenig. Viele Blühpflanzen brauchen Sonne, um ausreichend Nektar zu produzieren. Ein schattiger Balkon oder ein windiger Platz kann die „Ernte“ stark reduzieren. Und damit auch die Lust der Bienen, vorbeizuschauen.
Auch der Boden spielt eine Rolle: Überdüngte Böden führen oft zu viel Blattmasse, aber wenig Blüte. Und wenn du zu häufig gießt, wäscht du wichtige Mineralien aus, die für die Nektarproduktion notwendig wären.
Zeitlich kann’s übrigens auch schiefgehen: Manche Pflanzen blühen zu früh oder zu spät im Jahr. Bienen meiden Blüten trotz Blühpflanzen manchmal schlicht deshalb, weil es entweder zu kalt ist – oder schon andere, bessere Futterquellen verfügbar sind.
Pestizide? Leider oft ein Thema
Ein echtes Tabu, aber wichtig: Viele Pflanzen – vor allem solche aus dem Handel – wurden vor dem Verkauf mit systemischen Pestiziden behandelt. Die stecken dann in der Pflanze und wirken noch wochenlang. Für Bienen kann das tödlich sein. Und sie riechen das offenbar. Wenn Bienen also auffällig einen Bogen machen, kann das auch mit Rückständen von Insektiziden zu tun haben.
Deshalb: Lieber auf Bio-Saatgut setzen, selbst vorziehen oder bei zertifizierten Gärtnereien kaufen. Klingt aufwendig, lohnt sich aber – nicht nur für die Insekten, sondern auch fürs gute Gefühl.
Wie du deinen Garten wirklich bienenfreundlich machst
Du willst, dass dein Garten summt und brummt? Dann kommt’s auf mehr an als nur Blühpflanzen. Hier ein paar Tipps, die sich in der Praxis bewährt haben:
- Vielfalt pflanzen: Verschiedene Pflanzenarten verlängern die Blütezeit – und bieten mehr Auswahl.
- Blühzeit staffeln: Frühblüher (wie Krokusse), Sommerblüher (z. B. Lavendel) und Spätblüher (wie Astern) kombinieren.
- Keine gefüllten Blüten: Lieber einfach und zugänglich – Bienen mögen es praktisch.
- Unterschlupf bieten: Totholz, Laubhaufen oder eine kleine Wildblumenwiese locken Wildbienen an.
- Wasserquelle bereitstellen: Eine flache Schale mit Steinen reicht aus.
- Auf Chemie verzichten: Keine Pestizide oder Kunstdünger – die Natur dankt’s dir.
Eine Leserin schrieb mir mal, sie hätte nach dem Umstieg auf einfache Ringelblumen plötzlich wieder Hummeln im Garten gehabt – nach Jahren der Stille. Zufall? Wohl kaum.
Fazit: Augen auf beim Pflanzenkauf
Bienen meiden Blüten trotz Blühpflanzen – und das meist aus guten Gründen. Wer ihnen wirklich helfen will, muss ein bisschen genauer hinschauen. Es geht nicht um „viel hilft viel“, sondern um die richtige Auswahl, Pflege und ein wenig Geduld.
Und mal ehrlich: Was gibt’s Schöneres, als an einem Sommertag im Garten zu sitzen und das Summen zufriedener Bienen zu hören? 🐝🌸
Also, wie sieht’s bei dir aus? Hast du schon bienenfreundlich umgestellt – oder beobachtest du auch, dass trotz Blüten kein Besuch kommt?