Ein frisch befülltes Hochbeet ist eine großartige Sache – theoretisch. Praktisch sieht es oft anders aus: Kaum ist die Erde drin, sackt das Hochbeet in sich zusammen. Plötzlich ist die schöne Füllhöhe dahin, und man fragt sich: Wo ist die ganze Erde hin? Keine Sorge, du hast sie nicht verloren. Dieses Phänomen ist völlig normal, aber es gibt einige Tricks, um es in den Griff zu bekommen.
Warum sackt das Hochbeet nach dem Befüllen ab?
Kurz gesagt: Weil die Natur kein Fan von Luftlöchern ist. Beim Befüllen eines Hochbeets entstehen automatisch Hohlräume zwischen den Materialien. Besonders, wenn du es nach der klassischen Schichtung mit groben Ästen, Kompost und Erde gefüllt hast. Die organischen Materialien setzen sich mit der Zeit, Kompost verrottet, und die Erde rutscht nach. Das kann gerade in den ersten Wochen nach dem Befüllen zu einem sichtbaren Absacken führen.
Feuchtigkeit spielt dabei ebenfalls eine Rolle. Nach einem kräftigen Regen oder der ersten ausgiebigen Gießrunde sackt das Beet oft plötzlich ab. Das liegt daran, dass sich feine Erde um größere Stücke legt und die Hohlräume aufgefüllt werden. Und dann gibt es noch den Faktor Zeit: Ein Hochbeet lebt! Die Mikroorganismen tun fleißig ihre Arbeit, bauen Material ab, und das Volumen verringert sich Stück für Stück.
Muss ich das Hochbeet nachfüllen?
Ja, aber nicht sofort in Panik geraten! Ein Absacken von 10 bis 20 Zentimetern im ersten Jahr ist völlig normal. Statt hektisch neue Erde draufzuschaufeln, warte ein paar Wochen ab. Meistens setzt sich das Hochbeet in den ersten Wochen besonders stark, danach stabilisiert es sich. Wenn der Verlust größer ist oder du im Frühjahr anpflanzen möchtest, kannst du nachfüllen – aber mit Bedacht.
Eine zu schnelle Auffüllung kann dazu führen, dass sich die Schichten nicht richtig setzen und das Problem später erneut auftritt. Besser ist es, schrittweise nachzufüllen. Nutze eine Mischung aus reifer Komposterde und hochwertiger Pflanzerde, damit sich das Material optimal verbindet.
Wie kann man das Absacken verhindern?
Ganz ehrlich? Komplett verhindern kannst du es nicht – aber du kannst es minimieren. Hier sind einige Tipps, die helfen:
- Schichtweise Verdichten: Stampfe oder drücke jede Schicht leicht an, besonders bei grobem Material. Aber Achtung: Nicht zu stark, sonst gibt’s keine gute Durchlüftung mehr!
- Feine und grobe Schichten mischen: Eine gleichmäßige Mischung aus feinen und groben Materialien sorgt für weniger Hohlräume.
- Erde wässern: Nach dem Befüllen einmal kräftig gießen. Dadurch setzen sich erste Hohlräume bereits vor dem eigentlichen Bepflanzen.
- Kompost gut verrotten lassen: Unreife Kompostmaterialien zersetzen sich schnell und lassen das Beet stärker absinken. Wenn möglich, vorab ein paar Wochen ruhen lassen.
- Hochbeet regelmäßig auffüllen: Gerade im ersten Jahr lohnt es sich, ein paar Mal nachzubessern – aber nicht zu früh!
Ist das Absacken ein Problem?
In den meisten Fällen nicht. Es gehört einfach zur Natur des Hochbeets dazu. Falls dein Hochbeet allerdings übermäßig stark absackt (mehr als 30 cm innerhalb weniger Wochen), könnte etwas schiefgelaufen sein. Mögliche Ursachen:
- Zu viele grobe Materialien: Wenn der untere Teil fast nur aus Ästen oder Zweigen besteht, kann es zu massiven Hohlräumen kommen.
- Unreifer Kompost: Dieser verrottet zu schnell und führt zu großem Volumenverlust.
- Falscher Standort: Auf lockerem, instabilem Boden kann sich das ganze Beet senken – dann hilft nur eine neue Platzierung.
Ein Beispiel aus der Praxis: Ein befreundeter Gärtner hatte sein Hochbeet zu 50 % mit frischem Rasenschnitt gefüllt. Nach zwei Wochen war die Hälfte der Erde verschwunden! Also lieber auf stabile Schichtungen setzen.
Fazit: Hochbeet sackt ab? Bleib entspannt!
Ja, dein Hochbeet wird absacken – das ist ganz normal. Mit der richtigen Schichtung, etwas Geduld und gelegentlichem Nachfüllen hast du es aber schnell im Griff. Also keine Panik, sondern einfach ein bisschen mit der Natur arbeiten. Und wenn dein Hochbeet mal wieder ein paar Zentimeter geschrumpft ist? Dann sieh es positiv: Mehr Platz für frische Erde und Nährstoffe für deine Pflanzen! 😉