Junge Bäume werden von Rehen angefressen

Der Ärger ist groß: Gerade gepflanzt, schon angeknabbert · Junge Bäume werden von Rehen angefressen ✓ Das kann teuer und nervig werden

Es gibt kaum etwas Enttäuschenderes, als nach viel Mühe endlich einen Baum zu setzen – und dann fehlt am nächsten Morgen die halbe Krone. Ob du einen kleinen Obstgarten anlegst, einen Hausbaum pflanzt oder deinen Garten einfach begrünen willst: Junge Bäume sind für Rehe wie ein frisches Buffet im Grünen. Besonders im Frühjahr und Herbst, wenn andere Nahrung knapp ist, stürzen sich die Tiere regelrecht auf zarte Triebe und Knospen. Und das kann richtig teuer werden – ganz zu schweigen von dem Herzblut, das viele Gartenbesitzer in ihre Pflanzung stecken.

Wenn dir das auch schon passiert ist oder du einfach vorbeugen willst, bist du hier genau richtig.

Warum Rehe junge Bäume anknabbern

Rehe sind Feinschmecker mit Vorliebe für junge, saftige Pflanzenteile. Besonders Triebe, Knospen und frische Rinde stehen hoch im Kurs. Und genau da liegt das Problem: Ein junger Baum besteht fast nur daraus. Die Pflanzen sind weich, nährstoffreich und leicht zugänglich. Vor allem bei Apfel-, Birnen- oder Kirschbäumen kann das richtig ins Geld gehen, wenn man jedes Frühjahr neu starten muss. Aber auch heimische Arten wie Ahorn, Buche oder Linde bleiben nicht verschont.

Die Schäden reichen von angefressenen Trieben bis zu komplett abgenagter Rinde. Letzteres kann den Baum sogar zum Absterben bringen – Ringelung nennt man das in Fachkreisen. Und selbst wenn der Baum überlebt, bleibt er oft dauerhaft geschwächt.

Junge Bäume werden von Rehen angefressen – was nun?

Es gibt verschiedene Möglichkeiten, junge Bäume zu schützen. Nicht alle sind gleich effektiv, und manche sind eher etwas für Menschen mit Humor – oder Geduld. Wichtig ist, dass du eine Lösung findest, die zu deinem Garten und deinem Budget passt.

Mechanischer Schutz: Der Klassiker

Der zuverlässigste Weg, junge Bäume zu schützen, ist und bleibt ein physischer Schutz. Also: Einzäunung. Klingt langweilig? Vielleicht – aber es wirkt.

Die gängigsten Methoden im Überblick:

MethodeVorteilNachteil
MaschendrahtgeflechtEinfach, günstig, zuverlässigOptisch nicht sehr attraktiv
Spiralbaumschutz aus PlastikSchnell angebracht, flexibelKann bei Hitze Schäden verursachen
WildschutzgitterBesonders robust, langlebigHöherer Aufwand und Kosten
Baumhüllen mit DuftstoffenKombination aus Schutz und AbschreckungNicht immer wetterfest

Wenn du eine Kombination aus Schutz und Ästhetik willst, lohnt sich ein individuell gebauter Holzzaun – vielleicht sogar mit einem dekorativen Element, das deinen Garten aufwertet. In Foren berichten viele Hobbygärtner davon, dass sie kreative Lösungen aus Bambus, Weidenruten oder Recyclingmaterialien gebaut haben – nachhaltig und funktional.

Duftstoffe: Rehe mit der Nase überlisten

Neben mechanischem Schutz setzen viele Gartenbesitzer auf Gerüche, die Rehe abschrecken. Es gibt Sprays, Granulate und selbstgemachte Mischungen, die einen für Rehe unangenehmen Geruch verbreiten. Die Wirkung ist unterschiedlich – je nach Produkt, Wetter und Rehpopulation in deiner Gegend.

Manche schwören auf Haarbüschel vom Friseur, Mottenkugeln oder Buttersäure (Achtung – das stinkt wirklich 😅). Andere basteln kleine Stoffbeutel mit Knoblauch oder Schafwolle. Diese Methode kann funktionieren, erfordert aber regelmäßige Erneuerung und etwas Experimentierfreude.

Licht, Bewegung, Geräusche – Abschreckung 2.0

Rehe sind vorsichtige Tiere. Alles, was neu, laut oder seltsam ist, wird erstmal gemieden. Hier ein paar Ideen, wie du dir das zunutze machen kannst:

  • Bewegungsmelder mit Licht
  • Windspiele oder reflektierende Bänder
  • Radios (nachts mit Zeitschaltuhr)
  • Gartenzwerge mit LED-Augen (ja, wirklich!)

Klingt nach Jahrmarkt, sieht manchmal auch so aus – aber wenn es hilft, warum nicht? Wichtig ist, dass du die Reize ab und zu veränderst. Rehe sind schlau und gewöhnen sich schnell an gleichbleibende Störungen.

Was du besser nicht tun solltest

So verlockend es ist – Schreien, Klatschen oder Nachlaufen bringt wenig. Rehe sind scheu, ja. Aber auch zäh. Wenn sie einen Baum wirklich wollen, kommen sie wieder – meistens nachts. Auch chemische Mittel oder aggressive Düfte solltest du nur mit Bedacht einsetzen. Viele Produkte sind nicht zugelassen oder umweltschädlich. Also lieber auf verträgliche Alternativen setzen.

Timing ist alles: Wann Schutz am wichtigsten ist

Besonders gefährdet sind junge Bäume im Frühling, wenn frische Triebe sprießen, und im Herbst, wenn andere Nahrung knapp wird. In diesen Zeiten solltest du besonders aufmerksam sein und rechtzeitig Schutzmaßnahmen ergreifen. Denn was einmal weg ist, wächst nicht so schnell nach – gerade bei langsam wachsenden Arten wie Eiche oder Kastanie.

Auch der Standort spielt eine Rolle: Steht der Baum nah am Waldrand oder an einer offenen Wiese, ist das Risiko deutlich höher. In Wohngebieten passiert es seltener – aber auch dort hat so mancher schon eine böse Überraschung erlebt.

Fazit: Mit Köpfchen statt mit Frust

Wenn junge Bäume von Rehen angefressen werden, ist das ärgerlich – aber kein Grund zur Verzweiflung. Es gibt viele erprobte Methoden, um die zarten Pflanzen zu schützen. Ob du lieber auf klassische Zäune, clevere Duftfallen oder kreative Abschreckung setzt – wichtig ist, dass du dranbleibst und die Schutzmaßnahmen regelmäßig überprüfst.

Manchmal braucht es ein bisschen Experimentierfreude, manchmal einfach gute Nachbarn, die dich warnen, wenn wieder ein Reh unterwegs ist. Und wenn alles nichts hilft: Es gibt auch Bäume, die Rehe so gar nicht mögen – vielleicht ist das ja deine langfristige Lösung 😉

FAQ

Was hilft am besten gegen Rehfraß an Bäumen?
Ein stabiler Einzelschutz mit Maschendraht oder Wildgitter ist am effektivsten.

Wie oft muss ich den Schutz erneuern?
Mechanischer Schutz hält oft mehrere Jahre, Duftmittel sollten alle 2–4 Wochen erneuert werden.

Sind Sprays gegen Rehe schädlich für den Baum?
Die meisten zugelassenen Produkte sind unbedenklich, aber du solltest die Anleitung genau beachten.

Gibt es Bäume, die Rehe nicht mögen?
Ja, z. B. Fichte, Eberesche oder Walnuss werden deutlich seltener angeknabbert.

Wann ist Rehfraß am schlimmsten?
Im Frühjahr und Herbst ist das Risiko besonders hoch, da dann wenig andere Nahrung verfügbar ist.

Schreibe einen Kommentar