Ein Steingarten bekommt immer wieder Unkraut? Kein Einzelfall. Selbst zwischen Kies und Splitt finden sich mit der Zeit grüne Störenfriede.
Warum kommt im Steingarten überhaupt Unkraut hoch?
Weil die Natur sich einfach nicht austricksen lässt. Viele hoffen, mit Kies und Steinen eine pflegeleichte Lösung zu haben – doch Unkraut kennt keine Ruhepause. Wind, Vögel und selbst vorbeilaufende Tiere bringen Samen auf die Fläche. Und wenn unter den Steinen noch ein bisschen Erde oder organisches Material liegt, entsteht ein idealer Nährboden.
Vor allem bei älteren Steingärten zeigt sich dieses Problem immer häufiger. Zwischen den Steinen sammelt sich Staub, Laub zersetzt sich, und irgendwann wächst dort Moos oder eben doch das ungeliebte Grün. Selbst eine Folie darunter schützt nur begrenzt – viele Pflanzen wurzeln direkt in der oberen Kiesschicht.
Wie kann man Unkraut im Steingarten langfristig verhindern?
Ganz ehrlich: 100 % unkrautfrei geht nur mit regelmäßigem Einsatz. Wer langfristig Ruhe haben will, muss aktiv bleiben. Ein Steingarten bekommt immer wieder Unkraut – das lässt sich aber eindämmen.
Ein Beispiel: Eine Bekannte von mir hatte jahrelang Ruhe – bis sie die Fläche nicht mehr gepflegt hat. Innerhalb eines Sommers war die Kiesfläche ein Mini-Dschungel. Mit Hochdruckreiniger und neuem Unkrautvlies war der Garten zwar wieder sauber, aber die Erkenntnis bleibt: Ohne Pflege geht’s nicht.
Was hilft konkret?
- Dichtes Unkrautvlies auslegen – am besten doppellagig.
- Splitt statt Rundkies – Pflanzen wurzeln in grobem Material schwerer.
- Laub regelmäßig entfernen, damit sich kein Humus bildet.
- Essig oder Salz? Bitte nicht! Diese Mittel schaden Umwelt und Bodenleben.
- Flammen oder Abflämmen – effektiv, aber nicht überall erlaubt.
- Bodendeckerpflanzen als Kombi: Statt blankem Kies lieber zarte, trittfeste Pflanzen, die das Unkraut verdrängen.
Welche Methoden lohnen sich wirklich?
Viele schwören auf den Fugenkratzer, andere auf heiße Hausmittel. Aber was bringt wirklich was?
Der Klassiker ist das Jäten per Hand – nervig, ja, aber effektiv. Wer’s technischer mag: Es gibt spezielle Fugenbürsten mit Akku oder Benzinmotor, die Unkraut samt Wurzeln aus der Kiesschicht holen.
Wichtig: Auch nach dem Entfernen immer gleich nachbessern. Neue Steine aufschütten, alte Erde entfernen – sonst wächst es wieder.
Gibt es Alternativen zum klassischen Steingarten?
Ja, und die lohnen sich sogar optisch. Viele Gartenfreunde kombinieren inzwischen Steinflächen mit Gräsern, Sedum oder Thymianarten. Das sieht nicht nur lebendiger aus, sondern hilft auch der Biodiversität. Ganz nebenbei unterdrücken diese Pflanzen durch ihre Dichte das Unkraut.
Ein reiner Steingarten ohne Pflege entwickelt sich langfristig ohnehin zur Problemzone – nicht nur für dich, sondern auch für Insekten und Bodenleben. Also: lieber ein bisschen mehr Grün wagen 😉
Was tun, wenn schon alles zugewuchert ist?
Dann hilft oft nur ein radikaler Neustart. Ob manuell oder mit Hochdruck – erstmal muss alles runter. Danach: frisches Vlies, frischer Splitt, und eine klare Entscheidung, wie du die Fläche pflegen willst.
Übrigens: Ein paar Minuten pro Woche reichen oft schon aus. Einfach mit dem Besen durch, Blätter runter, und zack – weniger Unkraut.
Fragen, die sich viele stellen
Warum bekommt ein Steingarten trotz Folie Unkraut?
Weil Folien mit der Zeit porös werden oder sich Humus auf der Oberfläche sammelt. Dann keimen Samen trotzdem. Auch UV-Strahlung und Frost machen Folien mit den Jahren durchlässiger.
Welche Unkrautfolie ist am besten?
Eine hochwertige, reißfeste Gewebefolie mit UV-Schutz hält länger durch. Je dichter das Material, desto weniger Chancen hat das Unkraut.
Kann man Splitt und Kies mischen?
Ja, das geht – optisch ansprechend, aber funktional sollte Splitt dominieren. Er lässt sich besser verdichten und erschwert das Einwurzeln.
Wie oft muss man einen Steingarten pflegen?
Mindestens einmal im Monat oberflächlich kontrollieren, Blätter entfernen und gegebenenfalls lockeres Unkraut rausziehen. Kleine Eingriffe sparen große Arbeit.
Hilft Rindenmulch im Steingarten?
In klassischen Steingärten eher untypisch. Mulch zersetzt sich zu Humus – und das liebt Unkraut. Also: lieber Finger weg.