Wenn Pflanzkübel nach Regen zu nass bleiben, droht Wurzelfäule – wir zeigen einfache Tricks, wie deine Pflanzen wieder durchatmen können.
Wer kennt es nicht? Es regnet ausgiebig, die Sonne lässt auf sich warten, und die Erde im Pflanzkübel fühlt sich Tage später immer noch wie ein nasser Schwamm an. Klingt bekannt? Dann bist du nicht allein. Viele Hobbygärtner stehen jedes Jahr vor demselben Problem: Der Regen hört auf, aber das Wasser bleibt. Die Folge? Staunässe, schimmelnde Erde und schlimmstenfalls kranke Pflanzen. Aber woran liegt das – und wie wirst du das Wasser wieder los?
Warum bleibt das Wasser in Pflanzkübeln so lange?
Die Ursache ist meist eine Kombination aus falschem Substrat, fehlendem Ablauf und überdachten Erwartungen an die Drainagewirkung von Blumenerde. Viele Kübelpflanzen stehen draußen ohne Schutz – auf Balkon, Terrasse oder direkt im Garten. Und da versickert das Regenwasser nicht einfach von allein. Gerade günstige Kübel oder selbstgebaute Gefäße ohne Abflussloch halten das Wasser wie ein Eimer. Und das mögen die meisten Pflanzen so gar nicht.
Ein weiterer Klassiker: Untersetzer, die sich nach einem Regenguss in kleine Badeseen verwandeln. Sie sind zwar praktisch, verhindern aber, dass überschüssiges Wasser ablaufen kann. Und bleibt das Wasser erstmal stehen, dringt es zurück ins Substrat – mit dem Ergebnis, dass der Kübel tagelang trieft.
Was tun, wenn der Pflanzkübel zu nass ist?
Hier hilft: Abtrocknen lassen – aber richtig. Stelle den Kübel an einen geschützten Ort, etwa unter ein Dachvorsprung oder in den Schuppen. Wenn möglich, kippe den Topf leicht zur Seite, damit das Wasser besser ablaufen kann. Klingt simpel, ist aber oft wirksam.
Hat sich das Substrat bereits vollgesogen, hilft es manchmal, die oberste Erdschicht vorsichtig zu entfernen oder mit einer kleinen Harke aufzulockern. So kann Luft zirkulieren und das Verdunsten wird beschleunigt. Auch Küchenpapier oder saugfähige Tücher helfen in der Not – einfach auf die Erde legen und nach ein paar Stunden wieder entfernen.
Welche Sofortmaßnahmen funktionieren wirklich?
Pflanzen umtopfen – aber nur im Notfall. Wenn Wurzeln schon faulen, ist schnelles Handeln gefragt. Nasse Erde raus, Wurzeln inspizieren, schwarze Stellen abschneiden und frische Erde verwenden. Wer gleich noch eine Drainageschicht einarbeitet, sorgt für besseren Wasserabfluss beim nächsten Schauer.
Eine Mischung aus Blähton, Kies oder grobem Sand am Topfboden kann helfen. Ideal ist eine Höhe von 3–5 cm. Achte aber darauf, dass das Abflussloch frei bleibt – sonst bringt die schönste Schicht nichts.
Tipp: Wer regelmäßig unter Wasser stehende Töpfe hat, kann über eine Bohrung im unteren Seitenteil des Kübels nachdenken. Eine zusätzliche Abflussöffnung 1–2 cm über dem Boden sorgt für Sicherheit, falls das Hauptloch mal verstopft ist.
Wie beugt man dauerhaft zu nassen Pflanzkübeln vor?
Ganz klar: Es kommt auf das Zusammenspiel an. Topf, Erde, Drainage – alle müssen zusammenpassen. Achte beim Kauf auf Gefäße mit Ablauflöchern und stelle sie am besten auf kleine Füßchen oder einen Topfuntersetzer mit Abstand zum Boden. So kann Wasser frei abfließen.
Auch die Wahl der Erde spielt eine Rolle. Hochwertige Blumenerde enthält meist bereits Sand oder Perlite und speichert Wasser besser – aber eben nicht zu viel. Wer selbst mischt, sollte torffreie Erde mit Blähton oder Lavagranulat auflockern.
Regnet es länger, schütze deine Kübel mit einer einfachen Plane oder bringe sie kurzfristig ins Trockene. Besonders empfindliche Pflanzen danken es dir – und du sparst dir das spätere Umtopfen.
Pflanzkübel bleiben nach Regen zu nass – was heißt das für die Pflanzen?
Pflanzenwurzeln brauchen Luft. Wenn sie im Wasser stehen, fehlt der Sauerstoff, die Wurzeln faulen, und Nährstoffe können nicht mehr aufgenommen werden. Gerade mediterrane Arten wie Lavendel, Rosmarin oder Oleander reagieren empfindlich auf Staunässe. Ihre Blätter werden gelb, die Triebe weich, und irgendwann sieht die Pflanze einfach traurig aus.
Auch robuste Balkonblumen wie Geranien oder Petunien vertragen keine permanent nasse Erde. Einmal zu viel Regen, kein Ablauf – und das war’s mit der Blütenpracht.
Wann wird es kritisch?
Ein bisschen Feuchtigkeit nach Regen ist völlig normal. Wenn der Kübel aber selbst nach 3 Tagen noch schwer und klatschnass ist, wird’s heikel. Spätestens dann solltest du handeln. Spüre mit dem Finger nach – ist die Erde auch unten noch nass, wird es Zeit, zu reagieren. Übrigens: Ein leichter muffiger Geruch ist ein klares Warnzeichen.
Welche Pflanzen mögen es feucht?
Nicht alle reagieren gleich empfindlich. Sumpfpflanzen, Farne oder manche Gräser kommen mit mehr Nässe gut klar – aber auch sie brauchen Struktur im Boden. Nur weil sie Feuchtigkeit mögen, heißt das nicht, dass sie in Wasser stehen wollen. Auch diese Pflanzen schätzen lockeren, gut durchlüfteten Boden.
Gibt es Kübel, die das Problem von selbst lösen?
Ja, sogenannte Selbstbewässerungstöpfe haben einen Wasserspeicher, der von unten befüllt wird. Das verhindert Überwässerung nach Regen, weil das Wasser nicht direkt ins Substrat dringt. Der Nachteil: Sie sind oft teurer und für große Pflanzen nicht ideal. Wer aber regelmäßig unterwegs ist oder keine Lust auf Wasserkontrolle hat, findet hier eine praktische Lösung.
Häufige Fragen zu nassen Pflanzkübeln
Was tun, wenn Pflanzkübel keine Löcher haben?
Wenn möglich, bohre unten mindestens ein Loch hinein. Ist das nicht möglich (z. B. bei Keramik), nutze ihn als Übertopf und stelle einen durchlässigen Innentopf hinein.
Kann man zu nasse Erde wiederverwenden?
Ja, wenn sie nicht stinkt oder schimmelt. Lasse sie gut durchtrocknen, mische sie mit Sand oder Blähton – und verwende sie für weniger empfindliche Pflanzen.
Warum schimmelt die Erde nach Regen?
Zu viel Feuchtigkeit und fehlende Luftzirkulation fördern Schimmelbildung. Achte auf Drainage und lockere die Erde regelmäßig auf.
Wie erkennt man Staunässe bei Pflanzen?
Gelbe Blätter, weiche Triebe, kein Wachstum und muffiger Geruch deuten auf Staunässe hin. Auch Trauermücken sind ein Warnzeichen.
Was hilft gegen stehendes Wasser im Untersetzer?
Nutze Topffüße oder stelle den Kübel leicht schräg. Alternativ kann ein Schwamm im Untersetzer Wasser aufsaugen – ein einfacher Trick mit großer Wirkung.