Du hast ein Bienenhotel aufgestellt, aber die Röhren bleiben leer? Keine Sorge, das ist ein häufiges Problem. Wildbienen sind wählerisch und nehmen nur Hotels an, die ihren Ansprüchen an Standort, Material und Bauweise entsprechen.
Die Antwort lautet: Meist liegt es an falschen Röhrengrößen, schlechtem Material oder einem ungünstigen Standort. Mit ein paar Anpassungen steigt die Chance, dass dein Bienenhotel besiedelt wird.
Das bedeutet konkret: Wenn die Röhren zu groß, zu klein oder ausgefranst sind oder das Hotel im Schatten hängt, meiden die Bienen es konsequent.
Typische Fehler bei Bienenhotels
- Falsche Lochgrößen: Wildbienen brauchen Röhren von 2–9 mm Durchmesser. Alles andere wird ignoriert.
- Raues Material: Splitter oder scharfe Kanten verletzen die Bienen – sie meiden solche Röhren.
- Zu kurze Röhren: Ideal sind mindestens 10 cm Tiefe, sonst taugen die Niströhren nicht.
- Füllungen wie Tannenzapfen oder Stroh: Diese sehen hübsch aus, werden aber von Bienen nicht genutzt.
- Billige Baumarktmodelle: Oft hübsch, aber untauglich, weil sie nicht fachgerecht gebaut sind.
Der richtige Standort
Ein Bienenhotel funktioniert nur, wenn es optimal hängt:
- Sonnig und warm: Idealerweise nach Südosten oder Süden ausgerichtet.
- Wind- und regengeschützt: Unter einem Dachvorsprung oder mit Schutzbrett.
- Stabil befestigt: Das Hotel darf nicht wackeln.
- In der Nähe von Nahrungspflanzen: Wildbienen brauchen Pollenquellen in Reichweite (Blumen, Kräuter, Sträucher).
Schritt-für-Schritt: So wird dein Bienenhotel angenommen
- Richtige Röhren nutzen – Bambusrohre, Schilfhalme oder gebohrte Hartholzblöcke.
- Saubere Verarbeitung – Röhren glätten, keine Splitter oder Risse.
- Tiefe beachten – mindestens 10 cm, besser 12–15 cm.
- Standort prüfen – sonnig, trocken und in der Nähe von Blühpflanzen.
- Geduld haben – manchmal dauert es eine Saison, bis Bienen einziehen.
Pflanzen in der Nähe machen den Unterschied
Selbst das beste Bienenhotel bleibt leer, wenn es keine Nahrung gibt. Pflanze oder säe in der Nähe:
- Wildblumenmischungen
- Kräuter wie Thymian, Oregano, Lavendel
- Sträucher wie Schlehe, Weißdorn, Holunder
- Frühblüher wie Krokusse oder Narzissen
Häufige Fragen und Antworten
Wie lange dauert es, bis Bienen einziehen?
Das kann mehrere Wochen oder sogar eine Saison dauern. Wildbienen sind standorttreu und brauchen erst Vertrauen in das Angebot.
Kann ich ein gekauftes Bienenhotel nachbessern?
Ja, viele Modelle lassen sich verbessern: Falsche Füllungen entfernen, Röhren glätten und zusätzliche Hartholzblöcke einsetzen.
Sind Wespen im Bienenhotel ein Problem?
Nein, sie gehören ebenfalls zur Natur. Solange es keine aggressiven Arten sind, stellen sie kein Risiko dar.
Warum sind einige Röhren verschlossen, andere nicht?
Verschlossene Röhren sind ein gutes Zeichen – dort haben Bienen Eier abgelegt und die Eingänge mit Lehm, Pflanzenresten oder Harz verschlossen.
Sollte ich das Bienenhotel im Winter abbauen?
Nein, lass es unbedingt hängen! Viele Larven überwintern in den Röhren und schlüpfen erst im nächsten Frühjahr.
Fazit
Wenn dein Bienenhotel nicht angenommen wird, liegt es fast immer an Material, Bauweise oder Standort. Achte auf saubere, passende Röhren, ausreichend Tiefe und eine sonnige, trockene Lage. Sorge außerdem für genügend Blühpflanzen in der Nähe – dann steigt die Chance, dass Wildbienen dein Angebot annehmen. Mit etwas Geduld und kleinen Anpassungen wird dein Bienenhotel bald summendes Leben beherbergen.