Wenn dein Kompost nicht warm genug wird, läuft die Rotte nur schleppend ✓ Mikroorganismen brauchen Wärme · sonst bleibt’s ein kalter Haufen
Warum wird der Kompost nicht warm genug?
Du hast fleißig Küchenabfälle, Rasenschnitt und Laub gesammelt, aber im Kompost tut sich… nichts? Kein Dampf, keine Wärme, keine sichtbare Zersetzung? Willkommen im Club. Dass der Kompost nicht warm genug zum Verrotten wird, passiert häufiger, als man denkt. Und ja, es ist ärgerlich – gerade wenn man gehofft hat, mit wenig Aufwand beste Erde zu gewinnen.
Aber keine Sorge: Du bist weder zu ungeduldig noch hast du automatisch etwas falsch gemacht. Ein kühler Kompost ist kein Drama, aber ein Hinweis darauf, dass das Gleichgewicht nicht stimmt. Und genau da setzen wir an.
Kompost wird nicht warm genug zum Verrotten – woran liegt’s?
Ein funktionierender Komposthaufen ist wie ein kleines Kraftwerk: Mikroorganismen fressen sich durch das Material, produzieren dabei Wärme und verwandeln organische Abfälle in nährstoffreichen Humus. Aber wie jedes Kraftwerk braucht es die richtigen Bedingungen, sonst läuft es nur im Leerlauf.
Hier die häufigsten Ursachen, warum der Kompost nicht warm wird:
- Zu wenig Stickstoff: Wenn der Kompost überwiegend aus holzigem Material oder trockenem Laub besteht, fehlt es an „grünen“, feuchten Stickstoffquellen wie Rasenschnitt oder Gemüseresten.
- Zu nass oder zu trocken: Mikroorganismen mögen es feucht, aber nicht klatschnass. Und zu trocken bedeutet: Stillstand.
- Keine Belüftung: Ohne Sauerstoff wird der Kompost zur stinkenden Masse – und die Temperatur bleibt im Keller.
- Zu kleiner Haufen: Ein kleiner Komposthaufen verliert die erzeugte Wärme zu schnell an die Umgebung.
- Falsche Schichtung: Wenn du alles einfach draufwirfst, können sich die Abfälle nicht richtig durchmischen. Das hemmt die Rotte.
So bringst du deinen Kompost wieder auf Temperatur
Wenn dein Kompost nicht warm genug zum Verrotten wird, braucht er oft nur etwas Hilfe. Stell dir vor, du würdest einen träge gewordenen Grill wieder anfeuern: Du musst die Bedingungen verbessern, damit das Feuer (bzw. die Mikroorganismen) wieder loslegen können.
Ein paar Tipps aus der Praxis:
Mischung ist alles
Die perfekte Mischung ist etwa 1 Teil „grün“ (stickstoffreich) und 2 Teile „braun“ (kohlenstoffreich). Also z. B. Küchenabfälle + Rasenschnitt versus Laub + Zweige. Wenn du nur trockene Gartenabfälle draufwirfst, fehlen den Mikroorganismen die saftigen Bestandteile – und ohne Futter kein Feuer 🔥
Tipp: Ein bisschen Kaffeesatz oder frischer Rasenschnitt kann ein wahrer Gamechanger sein, wenn der Kompost mal wieder in den Winterschlaf gefallen ist.
Regelmäßig durchmischen
Wenn du nur ab und zu etwas drauflegst und den Haufen nie bewegst, bleibt alles unten alt und oben frisch. Keine gute Kombi. Mindestens alle paar Wochen solltest du den Haufen durchmischen – idealerweise mit einer Mistgabel oder einem Kompostlüfter. So kommt Sauerstoff rein, und der ganze Haufen bleibt aktiv.
Die Sache mit der Größe
Ein kleiner Kompost (unter 1 m³) wird im Winter kaum warm, weil die Hitze einfach entweicht. Größer ist hier wirklich besser – und falls du nur wenig Platz hast: Isoliere deinen Kompost an den Seiten mit Strohmatten oder alten Holzbrettern.
Wasser marsch – oder auch nicht
Ein einfacher Test: Drücke etwas Kompostmaterial in der Hand zusammen. Tropft es? Zu nass. Bleibt alles locker und trocken? Dann fehlt Feuchtigkeit. Die Faustregel: Es sollte sich anfühlen wie ein gut ausgedrückter Schwamm. Klingt eklig – ist aber effektiv 😉
Was du besser nicht draufwirfst
Gekochte Essensreste, Brot, große Äste oder sogar Zitrusfrüchte können die Rotte stören oder Schädlinge anlocken. Auch wenn du die Orange „nur mal schnell loswerden“ willst – lieber nicht. Die Mikroben werden’s dir danken.
Kompostpflege – nicht schwer, aber nötig
Wenn dein Kompost nicht warm genug zum Verrotten wird, braucht es ein bisschen Pflege, aber kein tägliches Drama. Eine gute Balance, etwas Aufmerksamkeit und gelegentlich ein kritischer Blick genügen. Denk dran: Ein gut laufender Kompost riecht angenehm erdig – nicht modrig, nicht nach Müll.
Und falls du mal zu wenig „grünes“ Material hast: Fragen lohnt sich! Nachbarn mit Rasenmähern oder Kaffeejunkies im Büro sind oft froh, wenn sie dir was abgeben können 😉
Was tun bei Winter-Kompost?
Auch im Winter kann dein Kompost aktiv sein – wenn auch langsamer. Isolierung hilft, und ein gut vorbereiteter Haufen im Herbst kann sogar bis zum Frühling durchgären. Ein kleiner Trick: Wer im Herbst eine „heiße Phase“ mit viel Rasenschnitt oder Laub startet, hat oft bis in den Januar hinein noch warme Bereiche im Inneren. Nachlegen lohnt sich also!
Wann ist Kompost eigentlich „fertig“?
Fertiger Kompost ist krümelig, dunkel und riecht wie Waldboden. Falls du noch Reste erkennst (z. B. Eierschalen), ist das okay. Hauptsache, die Temperatur war zwischendurch mal oben – das sorgt nämlich auch für die hygienische Sicherheit. Wenn der Kompost nicht warm genug wurde, solltest du ihn lieber nur im Ziergarten nutzen oder sehr gut verrottet aufbringen.
Kompostpflege im Alltag – mein Fazit
Kompostieren ist eigentlich simpel, aber eben auch ein bisschen wie Kuchenbacken: Mit den richtigen Zutaten und etwas Geduld klappt’s. Wenn dein Kompost nicht warm genug zum Verrotten wird, lohnt sich ein genauer Blick auf Mischung, Feuchtigkeit und Luftzufuhr. Und keine Sorge – auch ein „kalter“ Kompost wird irgendwann zu Erde. Es dauert nur länger.
Du willst’s schneller, sauberer, effizienter? Dann ran an die Gabel und misch den Haufen ordentlich durch. Der Kompost wird’s dir danken – und deine Pflanzen sowieso 🌱
FAQ: Kompost wird nicht warm genug zum Verrotten
Wie warm sollte Kompost werden?
In der aktiven Phase kann der Kompost zwischen 40 und 70 °C erreichen. Alles unter 30 °C gilt als „kalte Rotte“.
Wie lange dauert die Verrottung bei kaltem Kompost?
Ohne Hitze kann es bis zu 2 Jahre dauern, bis der Kompost vollständig umgewandelt ist.
Hilft Rasenschnitt, um die Temperatur zu erhöhen?
Ja, Rasenschnitt liefert viel Stickstoff und kann die Rotte ordentlich ankurbeln.
Kann ich fertigen Kompost nachträglich noch erwärmen?
Nein, sobald er fertig ist, ist er fertig. Du kannst aber unvollständig verrottetes Material neu aufsetzen.
Was tun, wenn mein Kompost schimmelt?
Ein bisschen Schimmel ist normal, aber bei starkem Befall: durchmischen, trockene Materialien zugeben und neu starten.