Selbst kleine Gärten reichen für Legewachteln

Jeder Gärtner kennt es: Im Frühjahr wird gesät und ausgepflanzt, schon im Sommer wuchert sich alles voll. Es fehlt einfach Platz, selbst für die Haltung von Hühnern reicht es häufig nicht. Immer dann und auch mit genug Platz werden Japanische Legewachteln zur Option. Die kleinen Vögel sind mit unseren Haushühnern verwandt, haben eine erstaunliche Legeleistung von rund 200 Eiern bei Hobbyhaltern und sind unter hygienischen Bedingungen einfach zu halten. 2 m² genügen für eine kleine Hennengruppe mit bis maximal 8 Exemplaren.

Hühner sind den meisten geläufig und viele wissen auch, dass Hühner nicht richtig fliegen können, aber viel Platz auf der Weide wünschen. Mit wenig Platz scharren sie die Grasnarbe schnell weg und sie würden auch nicht viel Futter finden. Was aber sind die Unterschiede zwischen Haushühnern und Legewachteln?

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  • Japanische Legewachteln heben aus dem Stand ab und lassen sich nur in geschlossenen Räumen oder Volieren halten.
  • Hühner fühlen sich mit Hahn wohler, Legewachteln verzichten auf diesen hingegen sehr gerne. Wachtelhähne sind ein Stressfaktor und sollten möglichst viele Wachtelhennen haben. Außerdem kämpfen diese Hähne fast immer erbittert gegeneinander.
  • Hühner werden in vielen Rassen gezüchtet, Legewachteln in drei Gewichtsklassen. Die schwerste liegt in etwa unter dem Gewicht der leichtesten Zwerghühner.
  • Legewachteln werden zwischen 3 und 5 Jahre alt. Bei Hühnern sind es zwischen 5 und 10 Jahren.
  • Wenn es um Krankheiten und Parasiten geht, sind Legewachteln unter hygienischen Bedingungen weniger anfällig als Hühner.
  • Insgesamt sind Legewachteln selbst mit Hahn leiser, als Hühner.
  • Gute Legerassen der Hühner benötigen rund 22 Wochen, bis sie Eier legen, allerfrühestens nach 18 Wochen ist mit ersten kleinen Eiern zu rechnen. Japanische Legewachteln beginnen mit sechs Wochen und legen zuverlässig mit acht Wochen Eier.

Wie werden Legewachteln untergebracht?

Japanische Legewachteln benötigen für die artgerechte Haltung ein Sandbad mit einer Korngröße bis maximal 2 mm. Dieser Sand muss zudem frei von Lehm und Ton sein. Im Sandbad stauben die Tiere und eignen sich deswegen nicht für die Haltung in der Wohnung.

wachteln im wachtelhaus

Die Haltung der Legewachteln kann in einem Nebengebäude wie einem alten Gartenhaus problemlos eingerichtet werden. Der Stall muss jedoch abgetrennt werden und von der Decke sollte eine Decke abgehangen werden. Legewachteln steigen spontan auf, wenn sie sich erschrecken, und brechen sich an harten Decken das Genick. Alternativ kann die Raumhöhe auf 40 cm begrenzt werden. Der Boden soll gegen Nässe resistent sein, hier wäre ein flacher Kasten aus nässebeständigen Siebdruckplatten geeignet. Wasser- und Futterspender können am besten von der Decke herunterhängen. Die Wachteln benötigen neben dem Sandbad auch Verstecke und ein paar Zweige, die schräg in den Ecken stehen.

Alternativ zur Haltung in Innenräumen können Wachteln das ganze Jahr in geschützten Volieren gehalten werden. Die Wetterseite ist westlich. Also sollten bis auf die östliche Seite alle Seiten mit dämmenden Hohlkammerplatten, wie sie im Gewächshausbau verwendet werden, ausgekleidet werden. Ein kleines Schrägdach rundet alles ab. Als Einstreu eignet sich Pinienrinde, die alle paar Wochen gewechselt wird. Auch hier werden Sandbäder, Verstecke und etwas natürliche Abwechslung benötigt. Solange diese Voliere gut geschützt aufgebaut wird, werden keine Schutzhütten benötigt. Legewachteln kommen locker durch den frostigen Winter, wenn die Tränke einen Tränkenwärmer hat.

wachteln im sandbad

Eine dritte Möglichkeit wäre die Haltung im alten Gartenhaus mit einem Durchgang zu einem Weidekasten, der nur zwischen 30 und 40 cm hoch ist. Dann haben die Wachteln etwas Grünfläche und auch Sonne.

Zu beachten: Wenn Legewachteln kein Sonnenlicht erhalten oder dieses durch eine Scheibe gefiltert wird, sollen sie eine UV-Lampe für Geflügel haben. Diese ist sehr wichtig für die Bildung von Vitamin D und damit für die Leistung der Tiere.

Was fressen Japanische Legewachteln?

Die hochgezüchteten Legewachteln haben einen viel höheren Futterbedarf als Wildwachteln und würden in Freiheit schnell eingehen. Sie benötigen ein Futtermittel, das auf Legewachteln abgestimmt ist. So einfach ist es aber nicht, da Legewachteln viele frische Vitamine benötigen. Deswegen muss es täglich etwas Frischfutter geben. Während der warmen Jahreszeit lässt sich gut etwas Wiesengras geben, besser wäre es, eine kleine Kräuterweide einzusäen. Aber auch Bio-Gemüsereste, Obstzweige, Obstreste usw. sind geeignet. Avocados, Zitrusfrüchte, Zwiebelgewächse und verarbeitete Lebensmittel hingegen nicht.

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Die Hygiene im Stall ist sehr wichtig. Offensichtlich verdreckte Stellen sind täglich zu reinigen, eine Grundreinigung soll regelmäßig erfolgen. Zur täglichen Reinigung gehört auch der Wasserspender. Der Futterspender soll nicht viel mehr enthalten, als innerhalb eines Tages gefressen wird. Wegen der Schadnager sollte gehaltvolles Futter immer in bisfesten Kisten untergebracht werden.

Japanische Legewachteln – leicht zu zähmen

Die Legewachteln sind eigentlich scheu und verstecken sich gerne – es handelt sich um klassische Beutetiere, die ausgeprägte Instinkte mitbringen. Der fütternden Hand gegenüber werden Japanische Legewachteln sehr schnell zahm. Es sind keine Schmusetiere, aber dennoch lässt sich sehr schnell ein Kontakt aufbauen. Solange Kinder nicht zu hektisch sind, freuen sich Japanische Legewachteln, wenn sie von diesen gefüttert werden. Genau wie richtige Haushühner sind es tolle Haustiere für die ganze Familie. Diese leben draußen oder im Nebengebäude, und damit bleibt einem der Wohnraum für die Familie.

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