Tomatenpflanzen bekommen schwarze Flecken – Ursachen & wirksame Gegenmaßnahmen

Wenn Tomatenpflanzen plötzlich schwarze Flecken an Blättern oder Früchten zeigen, ist das ein Alarmzeichen. Die Ursachen reichen von Pilzkrankheiten über Nährstoffmangel bis zu ungünstigen Wetterbedingungen. Oft lässt sich der Schaden aber begrenzen, wenn du frühzeitig handelst.

Kurz gesagt: Schwarze Flecken an Tomaten sind meist ein Hinweis auf Pilzbefall (Braunfäule, Alternaria), Blütenendfäule oder Pflegefehler. Mit gezielten Maßnahmen kannst du befallene Pflanzen retten und zukünftige Schäden verhindern.

Häufige Ursachen für schwarze Flecken an Tomaten

UrsacheTypische AnzeichenLösung
Braunfäule (Phytophthora infestans)Dunkle, schnell wachsende Flecken auf Blättern und Früchten, grauer SchimmelbelagBefallene Teile entfernen, Pflanzen nicht von oben gießen, Standort luftig halten
Alternaria (Dürrfleckenkrankheit)Schwarze, konzentrische Ringe auf älteren Blättern, oft gelber RandUntere Blätter entfernen, Tomaten nicht zu dicht pflanzen, Pflanze kräftigen
Blütenendfäule (Calciummangel)Schwarze Flecken an der Fruchtspitze (nicht an Blättern), Gewebe wird ledrigGleichmäßiges Gießen, kalkhaltiges Wasser oder Kalziumdünger verwenden
Sonnenbrand / HitzeschädenSchwarze, trockene Flecken an der Sonnenseite der FrüchteSchattierung anbringen, Pflanzen in heißen Stunden schützen
Staunässe oder schlechte BelüftungSchwarze Blattspitzen, verfaulte WurzelnDrainage verbessern, nicht zu häufig gießen

Tipp: Unterscheide genau, wo die Flecken auftreten – an Blättern, Stängeln oder Früchten – das verrät fast immer die Ursache.

1. Braunfäule – der häufigste Übeltäter

Die Braunfäule ist eine der gefährlichsten Krankheiten bei Tomaten. Sie tritt meist bei feuchtwarmem Wetter auf und kann ganze Pflanzen innerhalb weniger Tage zerstören.

Erkennungsmerkmale:

  • Dunkelbraune, unregelmäßige Flecken auf Blättern und Stängeln
  • Früchte werden braun und hart
  • Grauer Schimmelbelag in feuchter Umgebung

Was tun:

  • Befallene Pflanzenteile sofort abschneiden und entsorgen (nicht auf den Kompost).
  • Pflanzen luftig stellen, Abstand zwischen den Tomaten halten.
  • Nie über die Blätter gießen – nur von unten!
  • Bei ersten Anzeichen Pflanzen mit Brennnessel- oder Schachtelhalmbrühe stärken.
  • Dach oder Folie als Regenschutz anbringen, um Blattnässe zu vermeiden.

Tipp: Sorten wie ‘Phantasia’, ‘Primavera’ oder ‘Resi’ gelten als besonders resistent gegen Braunfäule.

2. Alternaria – Dürrfleckenkrankheit

Diese Pilzkrankheit tritt häufig bei warmem, trockenem Wetter auf, wenn Blätter geschwächt sind.

Erkennungsmerkmale:

  • Braune bis schwarze Flecken mit konzentrischen Ringen
  • Beginnt an älteren Blättern unten an der Pflanze
  • Blätter vertrocknen nach und nach

Was tun:

  • Befallene Blätter frühzeitig entfernen.
  • Pflanzen regelmäßig düngen, um sie widerstandsfähig zu halten.
  • Gleichmäßige Bewässerung – Trockenstress vermeiden.
  • Niemals feuchte Blätter berühren oder bei Regen pflegen.

3. Blütenendfäule – kein Pilz, sondern Kalziummangel

Oft mit Pilzkrankheiten verwechselt, ist die Blütenendfäule eine physiologische Störung. Sie entsteht durch ungleichmäßige Wasseraufnahme oder zu wenig Kalzium im Boden.

Typisch:

  • Schwarze, eingesunkene Flecken an der Unterseite (Blütenansatz) der Früchte
  • Kein Schimmel, keine Flecken auf Blättern

Was tun:

  • Regelmäßig und gleichmäßig gießen.
  • Kalzium zuführen (z. B. Gießwasser mit etwas Kalk oder spezieller Kalziumdünger).
  • Mulchschicht auftragen, um Bodenfeuchtigkeit zu stabilisieren.

4. Hitzeschäden & Sonnenbrand

Vor allem bei Gewächshaus- oder Südlage-Tomaten entstehen durch zu starke Sonneneinstrahlung schwarze, eingetrocknete Stellen.

Erkennungsmerkmale:

  • Schwarze, harte Flecken auf der Sonnenseite der Früchte
  • Blätter können ebenfalls verbrennen

Was tun:

  • Schattennetz oder leichtes Vlies über Pflanzen spannen.
  • Regelmäßig gießen, aber keine kalten Wassergüsse bei Hitze.
  • Verdunstung durch Mulch (z. B. Stroh) verringern.

5. Staunässe und Wurzelfäule

Stehendes Wasser führt zu Sauerstoffmangel im Boden – die Wurzeln faulen, Blätter bekommen schwarze Ränder.

Maßnahmen:

  • Pflanzgefäße mit Ablaufloch verwenden.
  • Erde lockern und überschüssiges Wasser ableiten.
  • In Töpfen: Untersetzer regelmäßig leeren.

Vorbeugung – so bleiben Tomaten gesund

  • Standort: Sonnig, luftig, regengeschützt.
  • Gießen: Nur morgens, direkt an die Wurzeln.
  • Pflanzabstand: Mindestens 60 cm, damit Luft zirkulieren kann.
  • Bodenpflege: Tomaten lieben humusreichen, lockeren Boden.
  • Düngung: Ausgewogen mit Kalium und Kalzium.
  • Blätter unten regelmäßig entfernen: So bleibt der Wurzelbereich trocken.

Zusätzlich helfen pflanzliche Brühen wie Schachtelhalm, Brennnessel oder Knoblauch gegen Pilzbefall – sie stärken die Zellstruktur und beugen Krankheiten vor.

Häufig gestellte Fragen zu schwarzen Flecken an Tomaten

Kann ich befallene Früchte noch essen?

Nur, wenn der Fleck oberflächlich ist und kein Schimmel sichtbar. Bei Braunfäule lieber entsorgen – sie kann giftige Stoffe bilden.

Hilft Milch gegen Pilzkrankheiten?

Ja, eine Mischung aus Milch und Wasser (1:5) kann das Pflanzenmilieu verbessern und Pilzbefall bremsen – aber nur vorbeugend.

Wie erkenne ich den Unterschied zwischen Pilz und Mangel?

Pilzflecken breiten sich unregelmäßig aus und haben oft grauen Belag. Mangelerscheinungen treten gleichmäßig und ohne Schimmel auf.

Wann ist die beste Zeit zum Gießen?

Frühmorgens – so trocknen Blätter schnell ab und es entsteht weniger Feuchtigkeit für Pilze.

Kann man Tomatenpflanzen mit Hausmitteln stärken?

Ja, regelmäßig mit verdünnter Brennnesseljauche oder Schachtelhalmtee gießen – das stärkt Abwehrkräfte und verbessert die Nährstoffaufnahme.

Zusammenfassung

Schwarze Flecken an Tomatenpflanzen entstehen meist durch Pilzkrankheiten oder Pflegefehler. Wer früh reagiert, kann seine Pflanzen retten. Entscheidend sind richtige Bewässerung, gute Belüftung und regelmäßige Pflanzenpflege. Resistente Sorten, Abstand und Regenschutz sind die besten Vorbeugemaßnahmen.

Fazit

Gesunde Tomaten sind kein Zufall – sie brauchen Schutz vor Nässe, Hitze und Nährstoffmangel. Mit etwas Aufmerksamkeit und natürlichen Hausmitteln kannst du schwarze Flecken vermeiden und dich über kräftige, fruchttragende Pflanzen bis in den Herbst freuen.

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